Radfahrer sollen auf Parallelstraßen ausweichen
Am vierspurigen Ausbau der Königsbrücker Straße soll festgehalten werden. Das haben Verkehrsbürgermeister Rolf Wolfgast (SPD) und der Technische Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) Frank Müller-Eberstein bei einem Treffen am Sonnabend beschlossen. Die Straßenbahn wird auf der Trasse zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee ein eigenes Gleisbett erhalten, links und rechts der Straße entstehen Fußwege. Die Radfahrer sollen künftig auf die Parallelstraße ausweichen. Anlass des Treffens waren die mehr als 1.000 Einwendungen gegen die im Sommer 2000 vorgestellten Pläne. Darin wurde vor allem kritisiert, dass die Radfahrer bei den Planungen unberücksichtigt blieben. Das Regierungspräsidium, an das die Kritik adressiert war, hat die Bedenken an die Planer weitergeleitet und zu Nachbesserungen aufgefordert. Jetzt sollen „ergänzende Konzepte zur Einrichtung von durchgehenden Radwegebeziehungen parallel zur Königsbrücker Straße“ erarbeitet werden, teilte die Stadtverwaltung mit. „Wir planen das jetzt und reichen unsere Ãœberlegungen in den nächsten Wochen beim Regierungspräsidium ein“, sagte Wolgast gestern auf DNN-Anfrage. Auf genauere Zeitangaben wollte er sich dabei nicht festlegen. Schließlich müssten die Ergänzungen auch von den Fachausschüssen abgesegnet werden.
Auch zu den inhaltlichen Schwerpunkten dieser neuen Ãœberlegungen wollte sich Wolgast nicht äußern. Wie schon im Sommer angekündigt sei aber vorgesehen, Radfahrer zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee künftig auf die Alaunstraße und den Dammweg umzuleiten.
„Falls der Radverkehr auf der Königsbrücker Straße dann verboten wird, endet das in einem Fiasko“, warnte der Fraktionsgeschäftsführer der Bündnisgrünen im Rathaus, Andras Jahnel, vor den Folgen dieser Pläne. Ingolf Schröter, Verkehrsexperte der SPD im Stadtrat, erinnert dagegen an die Ankündigungen der Planer im Zusammenhang mit der Waldschlösschenbrücke. „Wenn die fertig ist, soll die vierspurige Königsbrücker Straße zurückgebaut werden, dafür wollen wir uns einsetzen“, kündigt Schröter an. Dann sei auch Platz für die Radfahrer. CDU-Verkehrsfachmann Hermann Henke, der den vierspurigen Ausbau befürwortet, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Dresdner Neueste Nachrichten (Christoph Springer) 9. Januar 2001
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